Zeitungsbericht: Mit einem 450-Euro-Job fing alles an

Chris Leuschner ist angehender Heizungsbauer. Der 20-Jährige hat sich für diesen Beruf entschieden, weil er krisen- und zukunftssicher ist.

Chris Leuschner absolviert bereits seine zweite Ausbildung. Nach der Mittleren Reife erlernte er zunächst den Beruf des Industriemechanikers und schloss diese Ausbildung nach drei Jahren verkürzt und erfolgreich ab. Während der Ausbildung hatte er allerdings Kurzarbeit. „Ich wollte zu der Zeit dann nicht nur daheimsitzen“, berichtet der 20-Jährige, der in Auenwald wohnt. Also fragte er einfach beim Backnanger Handwerksbetrieb Moser, der sich auf Wärme- und Heizungslösungen mit erneuerbaren Energien aus der Region spezialisiert hat, an, ob er auf 450-Euro-Basis zum Arbeiten kommen kann. Er konnte. „Es hat mir so gut gefallen, dass ich mich für die zweite Ausbildung entschied“, sagt Chris Leuschner. „Mir haben das Arbeitsklima, das Teamwork mit den Kollegen und allgemein die Vorgehensweise beim Arbeiten besonders gut gefallen.“ Er mochte gleich von Anfang an die Produkte, die verkauft und verbaut werden, sowie die Vielseitigkeit und Abwechslung im Arbeitsalltag. So stieg Chris Leuschner dann ins zweite Lehrjahr seiner aktuellen Ausbildung als Anlagenmechaniker, Fachrichtung Heizungsbau, ein und befindet sich nun im dritten Lehrjahr.

Ist er im Bereich Montage eingesetzt, beginnt er seinen Arbeitstag gemeinsam mit seinen Kollegen, indem er das Auto mit den Materialien belädt, die er über den Tag vor Ort beim Kunden benötigt. Anschließend ist er meistens den ganzen Tag bis gegen 15 oder 16 Uhr auf der Baustelle, fährt dann zurück in den Betrieb zum Ausladen.

Im Bereich Kundendienst dagegen bekommt er morgens seine Aufträge, stellt sich dann im Lager das benötigte Material zusammen oder holt es beim Großhändler ab und beginnt anschließend, die einzelnen Aufträge abzuarbeiten. Wenn zwischen den Aufträgen Zeitfenster entstehen, ist Leuschner durchaus auch mal wieder im Betrieb, hält dort Rücksprache mit den Meistern oder erledigt anfallende Aufgaben im Lager. „Am Ende des Tages setzen wir Kollegen uns meistens noch zusammen und unterhalten uns über den Tag“, schildert Chris Leuschner die Arbeitsabläufe.

„Ich sehe jeden Tag etwas anderes beziehungsweise arbeite jeden Tag etwas anderes“, hebt er hervor. „Mir gefällt besonders, dass ich andere Leute kennenlerne. In der Montage kann ich zudem sehr gut meine Kreativität ausleben und im Kundendienst bin ich zum größten Teil alleine unterwegs. Somit kann ich mein Selbstvertrauen und meine Eigenständigkeit sehr gut stärken.“

Chris Leuschner macht sein jetziger Ausbildungsberuf sehr viel mehr Spaß als sein ursprünglich gewählter Weg. Er hat sich für den Beruf des Heizungsbauers auch deshalb entschieden, weil er sehr krisen- und zukunftssicher ist. Für die Zukunft kann sich Chris Leuschner Verschiedenes für sich vorstellen – je nachdem, in welchem Bereich er dann als Geselle eingesetzt wird. In der Montage sieht er sich früher oder später als Montageleiter. Wenn es für ihn in den Kundendienst geht, würde er sich weiterentwickeln wollen und eventuell noch den Techniker draufsatteln.

Nachtrag: Chris Leuschner hat im Juni 2024 seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und ist seitdem bei der Moser GmbH im Bereich Kundendienst und Montage tätig.

Quellenangaben: Bericht von Nicola Scharpf, veröffentlicht in der Fokus Beruf 24 – Die Ausbildungsmesse im Rems-Murr-Kreis, Seite 36

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